Womit kann man die Luft reinigen?

Farben, Elektrogeräte, Möbel und Bodenbeläge geben ungesunde Stoffe ab, die sich in der Raumluft verbreiten. Diese beeinträchtigen die Gesundheit der Anwohner. Du möchtest die Luft reinigen, weißt aber nicht, wie? In diesem Ratgeber findet der Leser Tipps und Empfehlungen für eine gute Raumluft.

Warum solltest Du die Luft reinigen?

Verschiedene Dinge im persönlichen Umfeld geben ungesunde Stoffe ab, darunter:

  • Einrichtungsgegenstände
  • elektronische Geräte
  • Teppiche und andere Bodenbeläge
  • Polstermöbel
  • Wandfarben und Lacke
  • Reinigungsmittel
  • Dämmmaterialien

Diese sammeln sich in der Raumluft und sind in der Lage, die Gesundheit der Bewohner zu beeinträchtigen.

Benzol, Ammoniak, Formaldehyd und andere Schadstoffe verursachen in hoher Konzentration unerwünschte Nebenwirkungen. Hinter Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder gereizten Schleimhäuten steckt nicht zwangsläufig eine Erkrankung. Oft liegen die Beschwerden an einer hohen Schadstoffkonzentration in der Raumluft.

Luft reinigen mit Zimmerpflanzen

Seit langer Zeit hält sich ein Gerücht: Zimmerpflanzen helfen, die Schadstoffe in der Luft zu verringern. Studien belegen, dass Pflanzen wie Efeutute, Drachenbaum und Birkenfeige sich positiv auf den Menschen auswirken, jedoch nicht zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.

Michael Waring, Experte für Raumluftqualität und Umweltforschung von der Drexel Universität, nahm sich 12 Studien vor, um in seiner Untersuchung zu beweisen, dass Zimmerpflanzen sich nicht dazu eignen, die Raumluft zu reinigen. Er gibt zu bedenken, dass die meisten Studienergebnisse auf experimentellen Laborbedingungen basieren, die nicht mit den typischen Bedingungen in Räumen vergleichbar sind.

Hier setzte der Wissenschaftler an. Er berechnete die Reinluftfördermenge verschiedener als Luftreiniger angepriesener Zimmerpflanzen. Die Kenngröße beschreibt die Menge an sauberer Luft, die über einen bestimmten Zeitraum an die Umgebung abgegeben wird. Bei der Untersuchung stellte er fest, dass die Pflanzen in der Lage sind, die Luft zu reinigen – allerdings sehr langsam.

Im Vergleich zum Lüften oder zur Nutzung eines mechanischen Luftreinigers war der Effekt gering. Waring nennt in einem Artikel des National Geographic ein konkretes Beispiel:

Um in einem Raum mit 50 Quadratmetern die Luft von Schadstoffen zu befreien, sind circa 5.000 Pflanzen notwendig.

Ursachen beseitigen, um die Luft zu reinigen

Zunächst hilft es Ursachen für die Verunreinigung zu beseitigen. Um diese zu ergründen, reicht ein Blick auf alte Farbdosen im Keller oder Vorratsraum. Verströmen Textilien und Polstermöbel einen starken Geruch, liegt der Verdacht nahe, dass diese mit Chemikalien belastet sind. Eine Raumluftanalyse vom Experten bringt Klarheit.

Vermehrt verzichten Hersteller von Möbeln, Teppichen und Wandfarben bewusst auf den Einsatz gesundheitsschädlicher Stoffe. Zu erkennen sind die Produkte an diversen Qualitätssiegeln:

  • Öko-Tex-Standard
  • FSC
  • Naturland
  • ÖkoControl
  • Blauer Engel
  • GOTS
  • Grüner Knopf

Eine einfache Möglichkeit, die Luft zu reinigen, ist regelmäßiges Lüften. So kommt frischer Sauerstoff in den Raum und verbrauchte, belastete Luft dringt nach draußen. Durch den Luftaustausch gelangen mit der Frischluft Pollen und Luftschadstoffe in die Wohnung. Luftreiniger mit verschiedenen Filtern für Pollen, Tierhaare, Staub und Aerosole wirken unangenehmen Symptomen entgegen, die durch die starke Belastung des Körpers mit diesen Schadstoffen auftreten können.

Saubere Luft durch einen Luftreiniger

Mechanische Luftreiniger sind effektiv. Die Geräte unterscheiden sich im Wesentlichen durch die verbauten Filter. Aktivkohlefilter entfernen unangenehme Gerüche, Zigarettenrauch und Schadstoffe wie Formaldehyd. HEPA-Filtern gelingt es, die Luft von feinsten Partikeln und Pollen zu befreien.

Worauf solltest Du beim Kauf eines Luftfilters achten?

Wichtige Kriterien bei der Auswahl des Luftfilters sind:

  • Fläche: Zum Reinigen der Luft benötigst Du ein Gerät, das zur Größe des Raums passt. Entscheidest Du Dich für eines, das eine geringe Fläche abdeckt, schafft dieses es nicht, die Luft eines großen Zimmers komplett zu filtern.
  • Leistungsstufen: Verschiedene Stufen erlauben es, die Leistung an den Verschmutzungsgrad anzupassen. Pollenallergiker wählen bei hoher Belastung im Frühjahr eine höhere Stufe als im Winter, wenn diese niedrig ist.
  • Filtertyp: Zu empfehlen sind Geräte mit dreifachem Filtersystem. Diese besitzen:
  • Vorfilter für grobe Partikel
  •  feine Filter, die Gerüche und Aerosolpartikel aus der Luft filtern
  • Aktivkohlefilter, die gasförmige Verbindungen (Formaldehyd) herauslesen
  • Filterleistung: Die stündliche Luftumwälzung gibt an, wie viel Luft den Filter pro Stunde durchströmt. Hier kommt es auf einen hohen CADR-Wert (Clean Air Delivery Rate) an.
  • Betriebslautstärke: Läuft das Gerät durchgehend, ist eine geringe Lautstärke entscheidend.
  • Fernsteuerung: Das handliche Gerät erleichtert die Bedienung des Luftfilters. Manche Geräte erlauben es, sie ins Smarthome zu integrieren und über eine App mit dem Smartphone zu steuern. Mit smarten Lautsprechern gelingt die Sprachsteuerung über Alexa.

Unser Tipp: ein Luftwäscher

Er wirkt gereizten, trockenen Schleimhäuten entgegen. Das Gerät filtert die Luft und befeuchtet diese. Dazu saugt es sie an und zieht sie über Schaufelräder durch ein innen liegendes Wasserbecken. Partikel, die schwerer als Luft sind, bleiben an den Rädern hängen und sinken nach unten. Luftwäscher verbrauchen weniger Strom als ein Luftreiniger und verursachen geringere Folgekosten. Im Vergleich halten sie nicht mit den Reinigungsleistungen der Luftreiniger mit.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Luft reinigen“

Wie sinnvoll sind Luftreiniger?

Einen solches Gerät zu nutzen, ist effektiv. Das Gerät beseitigt Gerüche und entfernt Aerosolpartikel und Pollen aus der Luft, sodass Allergiker wieder aufatmen können.

Welcher Luftreiniger ist der beste für Allergiker?

Luftfilter mit dreischichtiger Filterung filtern mindestens 99,5 Prozent der Partikel ab einer Größe von 0,003 Mikrometern. Sie entfernen Schadstoffe, Bakterien, Viren, Gerüche, Staub und Tierhaare und sind daher für Allergiker die erste Wahl.

Was hilft gegen schlechte Raumluft?

Effektive Mittel, die Luft von Schadstoffen zu befreien, sind regelmäßiges Lüften, Staubwischen und ein Luftreiniger. Es ist ratsam, schadstoffbelastete Möbel, Teppiche und Wandfarben zu entfernen, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.

Sind Luftreiniger nötig?

Luftreiniger eignen sich bei hoher Luftverschmutzung, da sie die Schadstoffbelastung in der Raumluft senken und die Symptome von Asthmatikern und Allergikern mildern können.

Wie gesund ist ein Luftreiniger?

Für reine Luft setze auf einen Luftreiniger ohne Ozon. Das Gas belastet die Raumluft zusätzlich und führt zu chemischen Reaktionen, durch die weitere Schadstoffe in der Atemluft entstehen.

Quellenangaben und nützliche Links